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Kategorie: Nachrichten
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Spannender Schlussakt in Barmstedt

Die Barmstedter sind immer ein schwieriger Gegner. Beim letzten Mal trennten wir uns unentschieden. Und wir dürfen den Anschluss zu Glückstadt nicht verlieren, damit wir in drei Wochen eine Chance auf den Klassensieg haben.

Und gestern sah es wieder genauso eng aus. Allen voran verlor Pit an Brett 1 für alle überraschend sein Spiel. Helmut Gertig hatte keine Schwächen gezeigt und war im Endspiel mit einem Mehrbauern auf dem Weg zum Ziel, Pit gab auf. Im letzten Jahr gab es ein Remis.

Übrigens dank der mechanischen Uhren mal wieder ein Abend mit klickernder Stille. Recht angenehm und behaglich.

Jens und Martin Sümmich standen sich im Endspiel mit einer Bauernkette gegenüber, typische Remisstellung. Nach einer Anstandspause kam es auch so.

Dann aber der erste Lichtblick. Konrad hatte einen Turm auf die siebte Reihe seines Gegners Christian Kahns platzieren können, bevor dieser seinen Läufer von der Grundreihe bekam. Er musste eine Qualität geben, um sich zu befreien und fand sich mächtig unter Druck wieder. Es endete nach einer Königshetze in einem sauberen Matt für Konrad.

Thomas hatte sich an Brett vier auch ein paar Bauern von Wolfgang Hoffmeister einverleiben können, eine Siegstellung war aber nicht erkennbar, bis sein Gegner seine Dame einstellte. 2,5:1,5 bis hierher.

Ulf traf an Brett 5 wieder auf Calep Marotz, ein Spieler, der sich Zeit nimmt, wie ich im Nachhinein hörte. Gestern allerdings für die 40 Züge mehr als 2 Std. 3,5:1,5.

Und ich bekam auch meine Revanche gegen Pascal Lübkert, gegen den ich im letzten Jahr verlor. Ich spielte auf e4 wieder Königsindisch und er griff mit Läufer c4 und Springer g5 direkt f7 an. Ein druckvoller Angriff mit zusätzlicher Dame auf f3, der ihm einen Bauern einbrachte, aber letztlich keine bessere Entwicklung. Sein weißfeldriger Läufer war im Abseits. Der Angriff auf meine Königsseite mit zwei Springern und Dame war zwar unangenehm, aber zu halten. Ich hatte am Damenflügel die Turmlinie geöffnet und zielte mit meinem Läufer  auf f1, nachdem er seine Türme auf f1-f2 verdoppelt hatte. Sein Angriff verlor an Kraft, als er auf f2 seinen eingesperrten Turm gegen meinen Springer geben musste. Ein Ausbruchsversuch mit Springeropfer und Gabel auf meine Dame und Turm schlug fehl. Er bekam zwar meinen Turm, musste aber nach einem undeckbaren Damenschach und einem Läuferopfer auf f1 zur Rettung seiner Dame ins Matt gehen. Bei Henning und Carmen Hadlich an Brett 8 kam es danach zum Remis. Die beiden waren des Hin– und Herschiebens müde geworden. 5:3 für uns.

Abschließend noch das Highlight des Abends. Rainer Kastenbein mit weiß gegen Jan-Ole Harnau. Ein schöne, übersichtliche Stellung, jeweils zwei Türme, die Damen und ein Springer und Läufer hier und dort. Die Könige hinter ihren Bauern. Noch etwa 20 Züge zu machen, Rainer hatte noch 20 min, Jan-Ole noch 40. Weiß stand auf Verlust, musste sich mit einer Springergabel und einer mit Läufer besetzten Diagonalen auseinandersetzen. Aber Rainer findet einen (oder auch mehrere) gute Züge, drückt mit beiden Türmen Richtung Grundlinie und Jan-Ole hat kein Luftloch. Der versucht einen Turmangriff auf die 2. Reihe….kommt aber nicht weiter, braucht Zeit, die Offiziere werden abgetauscht, Schwarz hätte hier ev. einen Springer retten können. Jetzt für 12 Züge noch 5 min für Rainer, 15 für Jan-Ole.  Zum Schluss stehen beide auf weniger als einer Minute Rest, die Blättchen wackeln….Rainer behält die Nerven und setzt auf der Grundreihe Matt. Ein besonderer Genuss dank der mechanischen Uhren.