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Kategorie: Nachrichten
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Verpasste Chancen

In Kollmar spielten wir diesmal im Café Sünnschien, in rustikaler und freundlicher Atmosphäre an Einzeltischen. Das hatte mehr was von einem Treffen unter Freunden als von einem Mannschaftskampf. Sehr angenehm. Von der DWZ waren wir ausgeglichen, und beim letzten Mal hatten wir uns noch die Punkte geteilt. Außer Horst waren bei uns alle dabei. Ich gab den Aufpasser.

Am schnellsten kamen Thomas Thiessen und der Neuzugang Zurab Arindauli zu einem Ergebnis. Nach etwas mehr als einer Stunde blieben den beiden 7 Bauern und ein Läufer in Lauerstellung. Die Schlacht muss wohl beim nächsten Treffen entschieden werden.

Roland und Carsten Coldewey hatten nach der kurzen Rochade und einer offenen F-Linie Chancen auf einen Vorstoß. Carsten war schneller. Mit seiner Dame auf h4 bei vorgerückten Bauern h7 und Läufer zur Unterstützung tauschte er die Türme und verdrängte Rolands Dame von der f-Linie. Das Matt auf h7 war nur durch das Bauernopfer g5 zu verzögern. Bis hier 1,5 zu 0,5 für Kollmar.

Eine weitere Niederlage deutete sich bei Jens gegen Sönke Semmelhack an. Jens war mit schwarz auf die Nordische Eröffnung eingegangen und hatte d4 und c3 gefressen. Einem Läuferschach war sein Gegner mit König f1 ausgewichen. Als er sich noch mit seinem Springer den Bauer b2 einverleibte, verschluckte er sich. Die vernachlässigte Entwicklung gab dem weißen Raum für eine Springergabel. Dame f6 und Drohung auf c7 mit Schach und Turmverlust standen im Raum. Und den Springer auf b7 hergeben für die beiden gewonnen Bauern. Verzweiflung machte sich unter den schwarzen Figuren breit. Nach dem verlorenen Turm noch die Damen tauschen…..hilft das? Nein. 2,5 zu 0,5 für Kollmar.

Dafür sah es bei Ulf an Brett 7 gegen Jürgen Kühl besser aus. Beide rochierten kurz und tauschten am Damenflügel zur Beruhigung etwas Material ab. Weniger gegnerische Offiziere zur Verteidigung und e und f-Bauer halfen Ulfs Dame am Königsflügel Druck zu machen. Es dauerte ein wenig, aber der Angriff war zu stark. Der eingeschüchterte König wäre nur unter Materialverlust zu decken gewesen. Sein Gegner gab auf.

Da Kollmar an den ersten Brettern so stark ist, war es umso wichtiger für uns, dort einen Punkt zu machen. Kalle hatte das an Brett 1 gegen Henning Olde wirklich gut vorbereitet. Auch hier beide mit kurzer Rochade und halb geöffneter f-Linie. Kalle stellte seinen Springer unvertreibbar auf e5. Mit verdoppelten Türmen auf der f-Linie und dem Läufer auf h5 war f7 stark unter Druck. Das sah nach einem Punkt für uns aus. Olde musste möglichst Material abtauschen, um den Angriff zu entkräften.

An Brett 4 hatten es Arne und Olaf Müller den anderen nachgemacht, um mit den Läuferpaaren, diesmal bei geschlossener f-Linie in Richtung Königsflügel zu zielen. Olaf Müller war ein Tempo vorn, sah etwas besser positioniert aus. Arne versuchte am Damenflügel Springer gegen Läufer zu tauschen. Das gelang und die Stellung war ausgeglichen. Lange bewegte sich wenig und dann gar nichts mehr. Remis.

Bei Stefan und Oliver Becker ging es im Schneckentempo voran. Wieder die oft gesehene Stellung. Aber Stefan hatte peu à peu geschickt mit Dame, Läufer und zwei Türmen g6 fixiert, es sollte zum finalen Schuss reichen. Ein Abwehrmanöver mit Turmbremse auf g5 konnte Becker eigentlich nicht retten.

Pit ließ sich an Brett 5 gegen Christian Saß nie die Butter vom Brot nehmen. Er erarbeitete sich einen Vorteil am Königsflügel und eroberte bald einen Offizier. Stück für Stück ging es weiter, zum Schluss eine Springergabel auf König und Turm….und Ende. Zu diesem Zeitpunkt stand es 3:3 und Stefan und Kalle beide auf Gewinn.

Hennings König floh nach Läufer f7+ nach h8, um dann auf g7 einer Gabel zu entkommen. Alles sehr eng und unangenehm für Schwarz. Dann tauschte er aber einen Turm ab und blockierte die f-Linie mit seinem Springer. Das gab erstmal Luft. Kalle entschloss sich, den Springer herauszunehmen und musste dafür einen Turm auf seine Grundlinie lassen. Bevor alles kippte, dachte er ich, einigen wir uns lieber  auf Remis.

Wenige Minuten zuvor hatte Stefan den gegnerischen Turm auf g5 als starken Zug eingestuft und seinen Angriff unterbrochen. So rutschte es in die Verteidigung und dann in den Untergang. Schade. Oliver Becker klärte ihn im Nachhinein über das Turmmanöver auf und Stefan meinte, er würde sich nach der Niederlage heute Nacht mit Buttermilch die Kante geben. Stefan, so schlimm kann keine Niederlage sein, dass man sich so etwas antut. Schlussstand bei 3,5 zu 4,5, glückliche Kollmaraner.