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Kategorie: Nachrichten
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Die Saison startete für uns mit einem kompletten Heimspieltag. Zunächst waren die 2te (Bezirksliga) und dritte (Bezirksklasse) dran, am Freitag Abend.

Anpfiff bei der Zweiten gegen Barmstedt, die ersatzgeschwächt auftraten und insgesamt deutliche DWZ-Rückstände zu beklagen hatten. Auf unserer Seite sind reichlich Spieler, die vor kurzem den Aufstieg in der damaligen 3.Mannschaft aus der Bezirksklasse geschafft hatten und nun in der zweiten Saison ihr Glück in der Bezirksliga versuchen. Was mir bei der Truppe immer wieder auffällt, ist der tolle Teamgeist. Plötzlich kommen sogar notorische (Zu)-Spätkommer recht-, sogar frühzeitig.

Die dritte Mannschaft scharrt mit den Hufen, jedenfalls die, die sich bereits im Turniersaal befinden. Der Rest ist damit beschäftigt, einen fehlenden Spieler zu suchen und/oder abzuholen und/oder aufzusammeln. Der Gegner – Hademarschen II – lässt sich indes auch Zeit. Bald sind alle zugegen und es kann auch hier los gehen. In unserer Dritten ist eine tolle Mischung: sechs Spieler entstammen den Schachfreunden Wilstermarsch, zwei sind Itzehoer Routiniers. Neuer Mannschaftsführer ist Leon, dem ich an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die Bereitschaft sagen möchte, diesen sicher nicht einfachen Posten anzunehmen. Viel Glück und Erfolg, Leon!

Bei der Zweiten sieht es bereits nach kurzer Zeit seltsam bis nicht ganz so dolle aus. 200 DWZ pro Brett mehr… aber: bei Kalle, Roland, Arne, Jens ist alles weitest gehend im Lot, Pit und Ulf stehen etwas besser, Rolf steht nach meiner bescheidenen Meinung etwa ab Zug 10 auf Verlust (vielleicht fehlt mir aber auch die Kreativität, dieses Chaos sachlich einzuschätzen), Stefan… hat schon aufgegeben: Gabel übersehen.

Da lob ich mir die Dritte: Jashe hat mit schwarz gegen Hendrik Niemöller aus der Eröffnung heraus völlig überspielt, Hannes hat sein übliches Druckspiel und kann fast beliebig Druck aufbauen, Willy hat recht schnell einen Bauern ohne Kompensation mehr, dann eine Figur, Dennis beutet mit einer üblen Fesselung einen ganzen Turm, Hartwig erobert ebenfalls Material, Leons Gegner hat sich ohne Not veropfert. Lucy hat einen Bauernverlust zu beklagen, bei Nils könnte ein Läuferopfer auf h7 ein schnelles Ende bedeuten. Insgesamt sieht es aber sehr gut aus.

Bei der Zweiten macht Roland bald remis, dafür verliert Arne – er hatte das Endspiel mit Leichtfiguren falsch eingeschätzt und verlor zum Ende hin recht chancenlos. Auch bei Rolf bessert sich die Lage nicht, sein Gegner behält zu viel Material über. Ulf spielt seine Vorteile blitzsauber aus; zunächst auf der einzigen offenen Linie, dann mit agilem Springer gegen schlechten Läufer, zum Ende hin auch noch mit dem aktiveren König. Zwischenstand hier: 1,5 : 3,5. Bei den anderen drei Brettern kann alles passieren – es sieht nach einer Pleite aus.

Bei der Dritten geht es Schlag aus Schlag: Dennis holt sich eine Dame und gewinnt sicher, Nils gewinnt nach der ausgelassenen Chance seines Gegners ersatzlos eine Figur, Leon drückt mit den Schwerfiguren seinen Materialvorteil durch, ebenso gewinnt Willy sicher. Bald nach dem 4:0 muss Lucy dem guten Spiel ihres Gegners Tribut zollen und die Niederlage quittieren, Hartwig gewinnt zum Ende hin sicher, nachdem er zwischendurch seinem Gegenüber reichlich Gegenchancen gelassen hatte. Hannes überspielt seine starke Gegnerin völlig und gewinnt souverän, und Jashe krönt sein starkes Positionsspiel mit sehr hübschen kleinen Kombinationen, am Ende steht ein Matt im Endspiel – sehr sehr hübsch! 7:1, ausgezeichnet. Ihr könnt stolz sein auf dieses Ergebnis, so etwas gibt es nicht alle Tage.

Zurück zum Sorgenkind, der Zweiten. Irgendwie haben es Jens und Pit geschafft, ihre Gegner zu überspielen, was allerdings bei dem einen oder anderen Zuschauer nicht ohne heftige Momente des Schreckens von statten ging. Zu meiner Überraschung gewann dann aber zunächst Kalle, der seinen Gegner irgendwie zwang, einen Turm zu tauschen, was Kalle mit einer nicht zu stoppenden Bauernwalze ausstattete. 2,5 : 3,5.

Und Pit zog die Schlinge zu, gewann mit zwei Leichtfiguren gegen Turm immer mehr Material. Hoffnungslos im Rückstand gab sein Gegner auf. 3,5 : 3,5. Es blieb Jens… Er eroberte sehr schön einen Turm, um dann kurz danach zunächst eine Mattdrohung mit einzigen Zügen beantworten zu müssen und dann unnötig einen Läufer zurück zu geben. Bald indes gewann er einen Springer und verblieb mit dem Mehrturm. 4,5 : 3,5. Meine Herren… spielerisch war das xxx, aber der Kampfgeist war immens und wurde belohnt. Auch hier herzlichen Glückwunsch von meiner Seite.

Am Sonntag dann die Erste, gegen den mittlerweile guten Bekannten aus Rendsburg. Zumeist waren das spannende und knappe Kämpfe mit knappen Ergebnissen. Diesmal lagen wir von der durchschnittlichen DWZ her knapp vorn.

Cliff mit schwarz gegen Sven Lorenzen war im letzten Jahr eine fabelhafte Partie, die Cliff gewann. Diesmal einigte man sich recht schnell auf ein remis. Sören spielt mit weiß gegen Irina Bräutigam; übliche königsindische Muster waren zu sehen.

Sven musste sich mit schwarz gegen das Druckspiel Alexander Berensteins erwehren; stand nicht schlecht, aber etwas gedrückt. Gegenspiel war aus meiner Sicht schwierig zu organisieren. Ich spielte gegen Nikolai Quiring. Es kam eine Variante aufs Brett, in der schwarz frühzeitig mit allem, was er hat, auf den weißen König zielt. Da muss man sofort gegen halten.

Andreas hatte sich mit schwarz mit dem supersoliden Spiel Jan Klügels auseinander zu setzen. Das gelang ihm ganz gut, es ergab sich eine ruhige ausgeglichene Stellung. Jochen stand für mich recht früh gegen Manfred Plewka positionell angenehmer. Das sah gut aus.

Neu in unserer Startelf (die eigentlich nur aus acht besteht) ist Alexej Litau, der in den letzten Jahren deutlich an Spielstärke zugelegt und sich den Stammplatz in der Ersten redlich verdient hat. Willkommen, Alexej, und viel Glück! Heute ging es gegen das Nachwuchstalent Katerina Bräutigam, mit schwarz. Es gab französische Strukturen, mit frühem Damentausch. Kalle attackierte heftig die Stellung seine Gegners Joachim Podratz, f-Bauer vor, g-Bauer vor…

An Andreas Brett wurde remis gemacht, auch an Svens; jeweils in ausgeglichener Stellung. Leider wurde Kalle das Opfer einer Gabel, nicht die erste an diesem Wochenende gegen uns. 1,5 : 2.5

Nun war schon mächtig Druck, denn Sören stand zwar am Damenflügel überlegen, kam dort aber nur langsam voran und hatte am Königsflügel bange Momente zu überstehen.

Ich kam im Zentrum voran, mein Gegner am Königsflügel. Ich beschloss, keine Aufrollversuche am Damenflügel zu unternehmen, sondern schloss dort alles ab, was einen gegnerischen Läufer im eigenen Lager einsperrte. Der Computer sagt zu dieser Idee ‚nö, nicht gut’, allerdings immer noch mit leichtem Vorteil beim mir.

Und Sören musste die Segel streichen. Zu stark war der gegnerische Druck; mit begrenzter Zeit war es kaum möglich, alle Drohungen adäquat zu entschärfen. 1,5 : 3,5

Das hatten wir doch schon am Freitag Abend?! Leider passierte Jochen ein Missgeschick, der seinen Gegner im Springerendspiel ins remis entschlüpfen ließ. Schade, aber so was passiert schon mal. 2 : 4.

Nun mussten also Alexej und ich gewinnen. Ich neutralisierte völlig den gegnerischen Schwung am Königsflügel, eroberte dann mit meiner Dame einen sehr wichtigen Bauern am Damenflügel. Leider kam bei dem wüsten Gehacke anschließend der gegnerische Läufer frei… hat der verfluchte Fritz doch recht gehabt. Allerdings zeigte sich im anschließenden Endspiel die klare Überlegenheit meiner Position. Zwei Freibauern liefen und liefen, bis sie einen Läufer kosteten. Anschließend wurde der gegnerische Springer von meinem Läuferpaar zum Abtausch gezwungen. Ich verblieb mit einer glatten Mehrfigur bei einer verschachtelten Bauernstellung, in der ich meinen Gegner immer wieder in Zugzwang gebracht hätte. 3 : 4.

Und Alexej? Hatte zwischendurch eine Mehrqualität, dann diese zurück gegeben zugunsten dreier verbundener Freibauern im Zentrum. Der gegnerische Springer war indes sehr agil und kostete einen Bauern beim Abtausch. Auch der folgende Turmtausch ging wieder mit dem Verlust eines Bauern einher; ein Mehrbauer blieb jedoch übrig und erzwang den Sieg gegen die sehr zäh sich verteidigende Gegnerin. 4 : 4.

Das war zum Ende hin knapp, aber durchaus verdient. Man hatte jedenfalls nicht den Eindruck, dass Rendsburg unnötig Punkte hat liegen lassen. Ich hatte den Eindruck, dass alle zufrieden sein konnten.

Nächster Gegner für unsere Erste ist Burg, ein schwerer Gegner. Wir werden unser Bestes geben. Man darf sich auf einen sehr spannenden Wettkampf freuen.